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webstuhl

Das Verweben der Töne
Klangobjekt/Performance (2017)

In der Arbeit „Webstuhl“ haben wir mehrere Vorstellungen verfolgt. Einerseits die Idee des Klangteppichs, wie sie Ligeti teilweise formulierte. In diesem Objekt sind die handwerklichen Geste und die Klangerzeugung untrennbar miteinander verbunden. Anderseits liegt diesem Klangobjekt die buddhistische Vorstellung „YEON“ (FadenKnoten) zu Grunde. Hier vereint sich das Zusammenwirken aller Kräfte und die Verknüpfung aller Dinge. Der Begriff „YEON“ setzt sich eigentlich aus zwei chinesischen Worten zusammen: Faden und Knoten. Am Rande des gewebten Tuches wurden die Fäden verknüpft, damit sich das Gewebe nicht auflöst. Übertragen verdichten sich hier Töne, die als Geflecht das Klangereignis bestimmen. Der Faden zieht sich wie eine Zeitlinie durch das Klangereignis. Die klassische Notation wird in ihrem Verlauf zum Beispiel durch parallele Linien dargestellt, auf die sich die Töne als Schwingung in Raum und Zeit zu einer Komposition verbinden. „Webstuhl“ steht somit für die uralte handwerkliche Technik Stoff herzustellen und ist zugleich ein Instrument zur Erzeugung unterschiedlichster klanglicher Nuancen: dem Verweben von Klängen zu einem verdichteten Gewebe, das in Raum und Zeit erfahrbar wird.

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